Bericht über die Schwestern der Treuen Gefährtinnen Jesus in Italiena

FCJ Convent, Turin

Bericht über die Schwestern der Treuen Gefährtinnen Jesus in Italiena

Geschichte der FCJ-Schwestern in Italien

In den Jahren 1832-33 war die Gemeinschaft der Treuen Gefährtinnen Jesus bereits in verschiedenen europäischen Ländereien anwesend, in denen König Karl Albert von Savoyen regierte. Er hörte die Menschen mit grossem Respekt von unserer Gründerin, Marie Madeleine d’Houët, und den gut ausgebildeten Studenten erzählen, die aus ihrer Schule hervorgingen. Deshalb lud er sie ins Piemont ein. In Januar 1836, mitten im Winter, begab sich Marie Madeleine in Begleitung einer Mitschwester nach Turin. Sie übernahm die einfache Unterkunft, die ihr der Marquis Roberto d’Azeglio offerierte.


Als eine Frau der Kirche suchte Marie Madeleine sofort die Unterstützung von Mons. Fantini, dem Ortspriester von Annunziata für ihre Arbeit für den Adligen. Er zögerte nicht, sie zu beraten und allmählich den Erwerb grosser Gebäulichkeiten am Fusse des Monte dei Cappuccini zu unterstützen, damit sie in ihrer Erziehungsarbeit für die Jungen unabhängig arbeiten konnte. In ihrem Institut konnten junge Menschen in einer Atmosphäre von Ernsthaftigkeit und liebevoller Umgebung aufwachsen. Und während mehr als 150 Jahren haben die FCJ-Schwestern Hunderten von Studenten einen hohen Standard von kultureller, menschlicher und christlicher Erziehung geboten.

Der heilige Johannes Bosco von Turin (Gründer der Salesianer) und der heilige Leonardo Murialdo (Gründer der Josephites) lernten auch unsere Gemeinschaft kennen. Durch dieses Zusammen sein, erhielten sie viele Gnaden für ihre Arbeit und Mission. Ihr geistliches Leben beinflusste auch die  Schwestern und Schüler.

Zu  Beginn des Jahres 1890 wurde neben dem Mädcheninternat ein Heim für ältere Frauen eröffnet. Zu jener Zeit lebten dort noch ungefähr 90 Schwestern. Angespornt durch einen starken Wunsch für das Gute im Andern, boten die Schwestern all jenen solide Werte an, die ins Institut kamen als einem Ort, in dem ein Geist von Liebe, Freiheit und Gebet herrschte.

Über die Jahre versuchten die FCJ-Schwestern auf die dringenden und wechselnden Erziehungsanforderungen zu reagieren, so dass während des 20. Jahrhunderts die Ausrichtung der Schule mehrmals änderte, bis sie in den Siebzigerjahren eine Tagesschule für Primar- und Kleinkinder wurde.

Im Jahr 1985, als die Anzahl der Schwestern abnahm und viele andere katholischen Schulen in der Gegend Gran Madre bestanden und auch als Antwort auf ein Projekt der katholischen Schulen, wurde beschlossen, die Schule und das Heim für ältere Frauen auslaufen zu lassen. Das grosse Haus mit dem wunderschönen Garten wurde an die Diözese verkauft, die es dann das Hauptseminar umwandelte. Jetzt wurde es unseren Schwestern möglich, auf andere Art dem Volk Gottes zu dienen: Gemeinschaften in Livorno und in San Mauro wurden gegründet, während FCJ-Schwestern in Turin blieben und in ein kleineres Haus auf dem gleichen Grundstück zügelten.

Die FCJ-Schwestern arbeiteten weiter in Turin in  Via Lanfranchi und halfen im Hauptseminar mit. Sie erfüllten so den Auftrag von apostolischen Frauen und waren unter den jungen Seminaristen gegenwärtig. Sie erteilten auch weiterhin Unterricht und hatten so die Möglichkeit, den FCJ-Geist zu verbreiten. Sie waren auch in der Pflege der Kranken aktiv.

In Livorno übernahm eine FCJ-Schwester die Leitung eines Altersheims – La Provvidenza, während andere die spirituelle Belebung der kleinen Kirche Santa Giulia übernahmen. Sie erteilten Religionsunterricht in der Kirchgemeinde und an der staatlichen Mittelschule.

In San Mauro erteilten Schwestern Religionsunterricht an der staatlichen Primar- und Mittelschule und in der kirchlichen Kleinkinderschule ‘S. Benedetto’. Ihre Anwesenheit ist auch unter den Kindern und jungen Menschen in der Pfarrei sehr gefragt, wo sie Katechetikstunden und pastorale Arbeit anbieteten. Sie brachten auch als Kommunion helferinnen vielen hilfsbedürftigen Menschen in Gegend Trost und Unterstützung. Auch heute arbeiten noch zwei Schwestern in der San Mauro, wo sie weiterhin in der Pfarrei sehr beliebt sind und Katechetik Stunden, pastorale Arbeit leisten und den hilfsbedürftigen Menschen in der Gegend die hl. Kommunion bringen und Trost und Unterstützung anbieten.

 

Einige FCJ-Schwestern in Rom

Unser Mutterhaus war nie in der Ewigen Stadt wie jenes vieler anderer Gemeinschaften, obwohl viele wichtige Ereignisse im Zusammenhang mit der Gründung unserer Gemeinschaft in Rom stattfanden. Unsere Gemeinschaftsleitung besucht Rom regelmässig für die notwendigen Geschäfte. Wir hatten oft auch eine Absteige in Rom, da zwischenzeitlich ein paar unserer Schwestern einen Auftrag zu erfüllen hatten, oder dort arbeiteten oder studierten. Ein Beispiel war das ARC-Programm – ein Weiterbildungsjahr – das mehrere FCJ-Schwestern in den 1970er Jahren absolvierten. Auch wurden Generalkapitel in den Jahren 1975, 1983, 1988 und 1993 in Rom durchgeführt.

Sr Ruth fcJ war in einer Gruppe von acht Schwestern, die 1981 beauftragt worden war, in Rom zu studieren. Sie erlebten eine unvergessliche Zeit. An ihrem ersten Mittwoch in Rom, dem 7. Oktober 1981, erschien Papst Johannes Paul zum ersten Mal nach dem Attentat im vorangegangenen Mai auf dem Petersplatz. Es war auch auf dieser Zugfahrt nach Rom, dass die Gruppe Bischof Alberto Ablondi von Livorno, Italien, kennen lernte. Dieses Treffen führte zur Einladung, in der Diözese Livorno zu arbeiten, wie auch zu einer langen Freundschaft mit diesem seelsorgerlichen Bischof, der vor kurzem starb. Es war auch das Jahr des Falklandkrieges. Eine unserer Erinnerungen, sagt Ruth, ist ein reizender argentinischer Priester, ebenfalls Student, und das gemeinsame Erleben des Krieges zwischen Argentinien und Grossbritannien, da fünf von uns aus Grossbritannien waren. Eine andere Erinnerung ist, dass man sich voll der ignatianischen Spiritualität widmen konnte und einige spezielle ignatianische Orte aufsuchen und Zeit in den Räumen Ignatius‘ oder in La Storta verbringen konnte. Unsere jesuitischen Freunde waren uns während dieser Jahre eine grosse Unterstützung. Die Studien unserer Schwestern beinhalteten Spiritualität, Psychologie, Italienisch wie auch Weiterbildung im ARC-Programm und in Regina Mundi.

Seit 2003 ist Christine Anderson fcj die vorher Direktorin des Craighead Institutes in Schottland war, Beauftragte in Rom. In Rom arbeitete sie zuerst als Personalassistentin des internationalen Flüchtlingshilfswerkes der Jesuiten. Wegen ihrer Arbeit bei der Organisation des Kongresses über apostolisches Leben – Leidenschaft für Christus, Leidenschaft für die Menschheit ­– entwickelte sich Christines Arbeit zu einer Zusammenarbeit mit dem Generalrat der apostolischen Ordensgemeinschaften in Rom.

2005 baute sie ein zweijähriges internationales Programm für Generaloberinnen und Rätinnen auf, für das sie immer noch aktiv ist. Sie lebt in einer Wohnung beim ehrwürdigen Englischkollegium, wo sie auch ein Büro mit Praxisraum hat. Bei Christine in Rom sind FCJ-Besucher immer sehr willkommen.

Für jene, die die Gelegenheit hatten, Rom zu besuchen oder dort zu leben, wird diese Stadt immer eine besondere Erinnerung bedeuten und eine besondere Anziehung haben. Es ist bestimmt ein Privileg, dort Zeit verbracht und hie und da einen Eindruck der grossartigen Geschichte unseres Glaubens erhalten zu haben.